Wie Corona die Situation verschärft hat

Was bereits im normalen Alltag schwierig war, hat sich in der Zeit mit Covid-19 nochmals potenziert.
Corona ist wie eine Art Lupe oder Brennglas – die Herausforderungen multiplizieren sich und die Anzahl der psychischen Erkrankungen und von Personen mit Erschöpfung als Folgeerscheinung nimmt stark zu.

Kinder verlieren ihren Schulplatz, Familien zerbrechen, Mütter sind mit der Situation restlos überfordert, Eltern schlafen keine Nacht durch, weil sie ihr Kind alle zwei Stunden stört, ein Elternteil muss seine Arbeit aufgeben, Kinder müssen praktisch 24 Stunden am Tag betreut werden, Jugendliche werden depressiv, erwachsene Betroffene vereinsamen – dies sind nur einige konkrete Beispiele aus dem Alltag von Familien mit Kindern mit Autismus oder Betroffenen. Eltern fühlen sich hilflos, nutzlos und sind überfordert, auch Fachpersonen stossen an ihre Wissensgrenzen.

Seit Ausbruch von Corona wurde ads mit viel mehr Anfragen und vielen schwereren Fällen konfrontiert. Vieles änderte sich in kürzester Frist, geregelte Abläufe oder Umstände wurden geändert, Routine war oft nicht mehr möglich. Die Anzahl Anfragen an autismus deutsche schweiz, im Speziellen an die Beratungsstelle, stieg so steil an, dass ads dieses Angebot weiter ausbauen musste, um auf diese herausfordernde Situation zu reagieren.

Was war und ist dringend nötig?

  1. Individuelle Beratung für die Betroffenen und ihr Umfeld (1st und 2nd level support)
  2. Weiterbildung des Umfeldes, Unterstützung im Alltag, Vernetzung

Wo setzt as an?

  1. Betroffene und ihr Umfeld haben einen unabhängigen, neutralen Ansprechpartner. Fragen werden schnell und unbürokratisch beantwortet. Einfache Anfragen erledigt die Geschäftsstelle im Rahmen des 1st level supports - komplexere, inhaltliche Fragen werden durch die Beratungsstelle (2nd level support) beantwortet.
  2. Durch Weiterbildungen, welche die Beratungsstelle gibt, kann eine grössere Anzahl Personen im Umfeld weitergebildet, für die Bedürfnisse der Betroffenen sensibilisiert und dadurch Krisensituationen verhindert werden.
  3. Mittels zielgerichteter Informationsmaterialien, neu geschaffener Austauschgruppen und themenbezogener Stellungnahmen werden die Betroffenen und ihr Umfeld soweit möglich proaktiv unterstützt, um sie in ihrer schwierigen Situation aufzufangen und langfristige Folgen wie die Einweisung in eine Psychiatrie, Erschöpfung oder einen vollständigen Rückzug zu verhindern.

Durch den Ausbau der Leistungen von ads sowohl von der Beratungsstelle wie auch der Geschäftsstelle konnte häufig Schlimmeres verhindert werden.

Beratung und Unterstützung im 2020: Beratungs- und Geschäftsstelle haben im 2020 aufgrund von Corona ca. 2500 Arbeitsstunden in die direkte Unterstützung investiert.

Kontakt

Geschäftsstelle

Riedhofstrasse 354 | 8049 Zürich
anfrage@autismus.ch
+41 (0)44 341 13 13
Mo bis Do: 08:30 – 12:30 Uhr

beratung@autismus.ch
Es gibt mehrwöchige Wartezeiten und unsere Mitglieder haben Priorität.

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